Freibad Schröttinghausen

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280 Kilometer durchs Wasser

24-Stunden-Schwimmen in Schröttinghausen / 99 Teilnehmer trotzen der Kühle von ansgar mönter

Geschafft: Jörg-Christoph Schaal hat es vollbracht: Er schwamm 30,7 Kilometer im Schröttinghauser Freibad, davon gut 20 Kilometer an einem Stück. Melkfett schützte empfindliche Stellen des Körpers unter anderem an Schultern und Oberarme.

Dokumentieren die Schwimmleistungen: (v.l.) Birgit Düker und Anja Schulz im Strandkorb des Freibads. FOTOS: Barbara Franke

Schröttinghausen. Eine Strecke, so lang wie die von Bielefeld bis kurz vor Amsterdam - die schwammen jetzt die 99 Teilnehmer beim 24-Stunden-Schwimmen im Schröttinghauser Freibad. 280 Kilometer. Und tatsächlich war jede Minute der 24 Stunden von Freitagmittag bis Samstagmittag jemand im Wasser, am Kraulen oder Brustschwimmen, auch mitten in der Nacht - trotz Kühle und gelegentlichem Regen.

Anja Schulz, die in Schröttinghausen lange Jahre am Beckenrand auf die Badegäste aufgepasst hat, dokumentierte mit ihrer Kollegin Anja Düker die einzeln geschwommenen Strecken der 99 Teilnehmer. "Manche schwammen 100 Meter, andere wollten wenigstens einen Kilometer schaffen, wieder andere waren stundenlang im Wasser", berichtet Schulz. Sie selbst hat auch ihren Beitrag geleistet. Anja Schulz übernahm die härteste Zeit: von 3 bis 6 Uhr morgens. "Ich bin schön ruhig geschwommen, da geht das", sagt sie. Vier Kilometer sind dabei heraus gekommen.

Andere Hobbyschwimmer legten bis zu 20.000 Meter zurück, Kinder schafften bis zu 5.000 Meter.

Unerreicht aber ist die Leistung von Jörg-Christoph Schaal. Der 44-Jährige schwamm 30,7 Kilometer, über 20 Kilometer davon am Stück von Freitag 12 Uhr bis 22 Uhr. Dann ging er kurz schlafen und kam am frühen morgen vor 7 Uhr wieder zurück ins Bad, um weiter zu machen. 24 Kilometer hatte er sich zunächst vorgenommen; dieses Ziel hatte er gegen 9 Uhr am Samstag bereits erreicht, aufhören wollte er aber nicht, also schwamm Schaal weiter bis zum Ende der Veranstaltung um 12 Uhr. Der Krankenpfleger und Triathlet sammelte zugleich Spenden von Menschen und Unternehmen, die seine Leistung mit Geld unterstützten. Die Summe geht an den Verein "Ärzte für die Welt".

Alle zwei Jahre bietet der Förderverein des Freibads Schröttinghausen das 24-Stunden-Schwimmen an. 2012 hatte er mehr Glück mit dem Wetter. Es war heiß, 170 Teilnehmer machten mit, 472 geschwommene Kilometer kamen zusammen. Diesmal war es wolkig und frisch, deshalb die geringere Beteiligung. "Die Stimmung war trotzdem top", sagt Anja Schulz. Darum geht es bei der Veranstaltung schließlich auch - um Spaß. Und Fitness.

Die weiteren Top-Schwimmer

Unter 7 Jahre: Finley und Reni Quisbrock: beide 200 Meter; 7 bis 11 Jahre: Leo Johannhörster: 5.000 Meter, Giacomo Musicale: 3.500, Jerom Küven: 3.300; 12 bis 17 Jahre männlich: Felix Kleinschmidt: 5.000, Jonas Kniekamp: 5.000, Quentin Staudinger: 3.000; 12 bis 17 Jahre weiblich: Celine Bensiek: 5.000, Jana Bensiek: 4.900, Kira Hermann: 4.500; 18 bis 34 Jahre männlich: Martin Garlowski: 5.300, Tim Waterbör: 3.000, Philipp Stender: 2.000; 18 bis 34 Jahre weiblich: Nadine Stork: 7.000, Anja Schulz: 4.000, Sofie Brammer: 1.700; 35 bis 59 Jahre männlich: Thomas Brammer: 20.000, Jörg Heidecke: 10.000, Martin Kranzmann: 10.000; 35 bis 59 Jahre weiblich: Ina Foullouis: 10.800, Nicole Kersiek: 4.000, Friederike Ellermann: 3.700; Über 60 Jahre: Jürgen Link: 17.000, Rudi Ostermann: 3.700, Waltraud Lewalder: 3.300 Meter.

Neue Westfälische vom 18.8.2014