Freibad lockt Dauerschwimmer
Von Dennis Rother
Bielefeld. Rund 100 Teilnehmer sind am Wochenende bei der fünften Auflage des 24-Stunden-Schwimmens ins Freibad Schröttinghausen geströmt. Samstagmittag um 12 Uhr fiel der Startschuss, Sonntagmittag wurden die absolvierten Strecken aufaddiert. Auch wenn's bei der alle zwei Jahre stattfindenden Aktion nicht um Leistungssport geht, hatte sich so mancher bei den angepeilten Kilometern klare Ziele gesetzt - vom Grundschüler bis zur Seniorin.
"10.000 Meter war das Ziel, 10.000 Meter haben wir geschafft", sagten etwa die Schwestern Ruth Bartsch aus Schildesche und Waltraud Lehwalder aus Babenhausen, als sie strahlend aus dem Wasser stiegen. 50 Meter lang sind die Bahnen in Schröttinghausen, das heißt: 200 Mal ging es für die beiden hin und her. Eine beachtliche Zahl, die beim Blick aufs Alter noch beachtlicher wird: Bartsch ist 80, Lehwalder 82. Aus der Puste waren sie nach dem Marathon - mit Pausen dazwischen, logisch - aber nicht. "Wir sind geübt, kommen jeden Tag. Wir sind jetzt nur raus, um auch mal anderen Platz zu machen", flachsten die Freibad-Stammgäste. In zwei Jahren wollen sie wieder mitmachen. Den Bestwert in ihrer Altersklasse werden Bartsch und Lehwalder auch dann wohl sicher haben.
Die Chance, dass in zwei Jahren auch Ercan Cakar wieder am Start ist, dürfte ebenso groß sein. Der quirlige Neunjährige hat erst im Vorjahr das Freischwimmer-Abzeichen gemacht, das Becken kann er sogar von seinem Klassenzimmer in der direkt nebenan gelegenen Grundschule quasi sehen. Satte sechs Kilometer schaffte er jetzt bei seiner Premiere. Geplant waren ein paar weniger, "aber dann hat ein Mädchen mich überholt. Da wollte ich noch mal zulegen", sagte Ercan verschmitzt.
Sechs Jahre alt war der jüngste Schwimmer, mit 82 Jahren war Waltraud Lehwalder die älteste. Am Beckenrand standen die Veranstalter um Badleiterin Birgit Düker, um alles schriftlich festzuhalten und am Ende zusammenzurechnen. 264 Kilometer haben die Schwimmer insgesamt hinter sich gebracht - knapp unter dem Rekord von 280 aus dem Jahr 2014.
"Mit der Resonanz sind wir zufrieden", sagte Birgit Düker. Das Wetter - Samstag mehr als, Sonntag knapp weniger als 20 Grad - sei nicht ideal gewesen, aber auch nicht schlecht. "Nachts war nicht so viel los, also haben einfach zwei Mitglieder des Organisationsteams ausgeholfen", sagte Düker. So war jederzeit Betrieb im Becken.
Für Nachtschwimmer gab's obendrein Knicklichter um die Handgelenke. Wie Glühwürmchen waren die Teilnehmer so für die Aufpasser immer zu erkennen und sind sich auch gegenseitig nicht in die Quere gekommen.
Während es im Becken ähnlich voll war wie 2014, blieb es auf dem Rasen drumherum eher leer. Nur wenige Kinder haben diesmal vor Ort gezeltet, berichtete Michael Ullrich, der Vorstandschef des Freibad-Fördervereins. Mehr als 3.000 Mitgliedern steht Ullrich vor.
Für die Schröttinghauser neigt sich die Saison nun dem Ende zu. Zum Ausklang steht demnächst noch das sogenannte Pölterschwimmen auf dem Programm, bei dem Teilnehmer in ausgefallenen Kostümen ins Wasser springen können, sagte Michael Ullrich. Los geht's in zwei Wochen, am Sonntag, 4. September, um 17 Uhr.
Neue Westfälische vom 22.8.2016
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