Freibad Schröttinghausen

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Jeder Cent motiviert

Für den guten Zweck: Jörg-Christoph Schaal startet beim 24-Stunden-Schwimmen in Schröttinghausen

Mit dem kleinen Rundenzähler, den Ingo Ullrich vom Freibad-Förderverein in der Hand hält, wird jede 100-Meter-Strecke verbucht, wenn Jörg-Christoph Schaal (rechts) am letzten Ferienwochenende seine eigene Bestleistung überbieten und Spenden sammeln will.

Das eigene Limit austesten – das gehört für Jörg-Christoph Schaal als Triathlet dazu. Beim 24-Stunden-Schwimmen im Freibad Schröttinghausen möchte er wieder über seine Grenzen gehen. Und das für einen guten Zweck.

Seit zwölf Jahren ist der Niederdornberger, im Hauptberuf Intensiv-Krankenpfleger, als Triathlet unterwegs. Wobei das Schwimmen für ihn bislang eher eine Kurzdistanz war. »Nur« 3,8 Kilometer gilt es bei einem normalen Triathlon zu meistern – im Vergleich zu den deutlich längeren Lauf- und Radfahrstrecken.

Wesentlich höher ist das Ziel, das sich Jörg-Christoph Schaal für den 15. und 16. August gesteckt hat. Mindestens 20 Kilometer will er im Verlauf von 24 Stunden in Schröttinghausen erreichen. Mit jeder Bahn in dem 50-Meter-Becken möchte der 43-jährige Familienvater Geld für die Organisation »Ärzte der Welt« erschwimmen - und damit deren Arbeit in Griechenland unterstützen: »Dort sind derzeit 30 Prozent der Bevölkerung ohne ausreichende Krankenversicherung«, berichtet Jörg-Christoph Schaal.

Über einen Zeitungsartikel sei er auf die katastrophalen medizinischen Zustände in Athen aufmerksam geworden. »Ich möchte aktiv werden, um wenigstens etwas zu helfen«, sagt Schaal, der sich nach einigen Wanderurlauben in Griechenland mit den Menschen dort verbunden fühlt. Die Organisation »Ärzte der Welt« betreibe in fünf griechischen Städten Anlaufstellen, um die medizinische Grundversorgung aufrecht zu erhalten: Ehrenamtlich tätige Ärzte würden Schwangeren essentiell wichtige Vorsorgeuntersuchungen anbieten, akut oder chronisch Kranke behandeln, etwa durch die Abgabe von Insulin, und für ausreichenden Impfschutz bei Kindern sorgen.

Für den Bestimmungszweck seiner Spendenaktion hat Schaal schon viele positive Rückmeldungen erhalten. Wer möchte, kann mit einem Festbetrag, aber auch mit »Kilometergeld« pro geschwommenen 100 Metern die Ausdaueraktion unterstützen. »Das motiviert mich zusätzlich, über meine Grenzen hinauszugehen«, sagt Jörg-Christoph Schaal.

Ein Konzept für die lange Nacht im Wasser hat der Ausdauersportler auch schon im Kopf: »Ich werde viermal fünf Kilometer schwimmen, dazwischen 45 Minuten Pause machen.« Nach dem vierten Block plant der Sportler eine mehrstündige Pause. »Dann schaue ich, was noch geht.« Seine Bestleistung liege bislang bei 14 Kilometern.

Im Gegensatz zum Triathlon geht es ihm in Schröttinghausen nicht um Geschwindigkeit, sondern darum, mit möglichst geringer Belastung möglichst lange schwimmen zu können. »Pro fünf Kilometer rechne ich mit 95 bis 100 Minuten.« Zwischendurch gibt es leichte, kohlehydratreiche Kost zur Stärkung. Froh ist Jörg-Christoph Schaal, dass das Wasser im Freibad auf 24 Grad geheizt ist: Denn Neopren-Anzüge sind in Ausdauersport-Kreisen ein wenig verpönt. Schließlich geht es ja darum, die eigenen Grenzen auszutesten.

Wer Jörg-Christoph Schaal mit einer einmaligen Spende oder pro geschwommenem Kilometer unterstützen möchte, kann per E-Mail (jc@massivholzbumerang.de) Kontakt aufnehmen oder im Freibad Schröttinghausen seine weiteren Kontaktdaten erfragen.

Westfalenblatt Artikel vom 2.8.2014