Freibad Schröttinghausen

Campingstr. 20, 33739 Bielefeld
Telefon: 0 52 03/ 35 82

Schwimmen um jeden Cent

24 Stunden im Wasser: Hobbysportler sucht Paten für guten Zweck von Jan-Henrik hnida

Aktivist und Förderer: Jörg-Christoph Schaal und Ingo Ullrich (Förderverein des Freibads Schröttinghausen) halten gemeinsam den Flyer für die Spendensammlung. Foto: Andreas Zobe

Als ehemaliger Triathlet ist Jörg-Christoph Schaal so einiges gewohnt. Aber einen Tag durchschwimmen? Das will der Ausdauersportler am 15. und 16. August beim 24-Stunden-Schwimmen im Freibad Schröttinghausen. Für einen guten Zweck.

Normalerweise arbeitet der Niederdornberger als Krankenpfleger auf einer Bielefelder Intensivstation. Bis letztes Jahr nahm der 43 Jahre alte Familienvater an Triathlons teil. Verletzungsbedingt musste er aufhören - und hörte vom 24-Stunden-Schwimmen des Freibads Schröttinghausen.

Normalerweise schwamm der Triathlet 3,8 Kilometer. Doch Mitte August ist selbst diese Strecke zu kurz. Wo andere nach ein paar Schwimmbahnen oder sogar nach mehreren Kilometern zurückgelegter Strecke aus dem Becken steigen werden, will Schaal erst richtig loslegen. Sein angepeiltes Minimalziel sollen 24 Kilometer in 24 Stunden sein.

Diesmal steht jedoch nicht das Austesten der eigenen Grenzen im Vordergrund, sondern ein guter Zweck. Im März dieses Jahres stieß der Sportler auf einen Artikel der Neuen Westfälischen, der von den "katastrophalen" medizinischen Zuständen in Athen handelte. "Erschüttert" war Schaal von der Nachricht, der zufolge 30 Prozent der Griechen, keine Krankenversicherung haben.

Daraufhin fasste er den Entschluss, dort zu helfen, wo er sonst Wanderurlaube macht. Nach einigen Nachforschungen ist er auf die Organisation "Ärzte der Welt e.V." aufmerksam geworden. Ihr Ziel ist die Aufrechterhaltung einer medizinischen Grundversorgung. An fünf Standorten in Griechenland ist sie vertreten.

Sport treiben und gleichzeitig die Möglichkeit haben, den Griechen finanziell zu helfen - das 24-Stunden-Schwimmen schien Jörg-Christoph Schaal die Lösung zu sein. Der Förderverein des Schröttinghausener Freibads sagte sofort seine Unterstützung zu. Pro geschwommene 100 Meter kann jeder Teilnehmer einen Betrag ab 5 Cent spenden. Oder eine fixe Summe überweisen. Vor Ort zählen Helfer die geschwommenen Bahnen. Über Facebook tauschte sich Schaal mit anderen Langstreckenschwimmern aus und fing wieder an zu trainieren. Statt Geschwindigkeit zählt nun eine möglichst geringe Belastung. Durchhalten ist angesagt. Vom Kräfteeinsatz her sei die Distanz eher mit einer Wanderung als mit einem Triathlon zu vergleichen. So erlaubt das Reglement auch kleinere Verschnaufpausen und handfeste Nahrung.

Weitere Informationen gibt Jörg-Christoph Schaal unter jc@massivholzbumerang.de oder Tel. (0 52 03) 9 77 54 68.

 

Neue Westfälische vom 11.8.2014