Wie ein kleines Ferienparadies
Wasser 23,5 Grad Celsius, Luft 24,8 Grad Celsius. »Hoffentlich ist es übernächste Woche auch so«, sagt Ingo Ullrich (68). Er gehört zu den Menschen, die vor der Bewertungskommission des Landeswettbewerbes »Unser Dorf hat Zukunft« über das von ihnen gepflegte Freibad berichten.
Das muss allerdings schnell gehen. Denn die Jury, die die diesjährigen Landeswettbewerbsteilnehmer begutachtet, hat wenig Zeit. In ein paar Minuten soll erzählt sein, was besonders an dem Schwimmbad ist, um es mit Bonuspunkten zu honorieren.
Seit 74 Jahren besteht das Freibad, hat ein 50 Meter langes Becken mit fünf Bahnen, von denen eineinhalb wegen der Wasserrutsche nicht in ganzer Länge genutzt werden können. Ein paar Meter weiter liegt das Kinderplanschbecken mit der Rutsche.
Früher sah es magerer aus, erst der Förderverein ermöglichte mit dem hohen Engagement seiner Mitglieder eine Sanierung und Neugestaltung des Bades. Es sei es dem Verein in baulicher Hinsicht sehr gut gelungen, die Bestandsanlagen an die modernen Erfordernisse anzupassen, bewertete eine Kommission 2008 die Schröttinghausener bei der damaligen Teilnahme am Landeswettbewerb »Unser Dorf hat Zukunft«.
Empfohlen wurde, die zu dicht am Bad stehenden Fichten zu entfernen. »Der Wald ist weg - mehr Sonne im Freibad«, jubelte der Förderverein 2010. Und jetzt: »Bis 18 Uhr scheint die Sonne auf alle Flächen im Bad«, sagt Ullrich, einer der Aktiven des Fördervereins, der morgens schon Reparaturen erledigt oder die Becken reinigt oder Eintritt kassiert.
Ums liebe Geld macht sich der Förderverein seit der Gründung im Jahr 1993 Gedanken. Zusammen mit der Bielefelder Bäder und Freizeit GmbH betreibt er das Bad, schultert Reparaturen, investiert in Sanierungen: »Fast eine halbe Million Euro in den vergangenen 19 Jahren«, sagt Ullrich. Die meisten der 2300 Vereinsmitglieder leisteten 7000 Arbeitsstunden, um den Betrieb zu gewährleisten. »Auch im Winter sind wir täglich hier«, ergänzt Ullrich.
Dem kleinen Ferienparadies hilft es, es sieht top aus, die Besucherzahlen sind in Ordnung. Nach Angaben von Fördervereinsmitglied Karl Möller (68) kann in dieser Saison mit 20 000 Badegästen gerechnet werden.
Darüber will der Förderverein vor der Jury des Wettbewerbes »Unser Dorf hat Zukunft« genau so etwas sagen, wie über den Einbau einer Photovoltaik-Anlage zur Stromerzeugung, über die von eigenem Geld gekauften Sonnenschirme, Strandkörbe, das Piratenschiff für Kinder. Neues Ziel: »Wir sparen für den Bau neuer Toilettenanlagen«, sagt Ullrich.
Und dann gibt es noch Aktivitäten, zu denen alle Bewohner willkommen sind: An diesem Freitag steht die dritte »Nacht von Schröttinghausen« bevor. Um 12 Uhr steigen die ersten Schwimmer ins Wasser, legen je nach Ausdauer eine oder mehrere Bahnen zurück. »Vielleicht«, so schätzt Michael Ullrich, Vorsitzender des Fördervereins, »kann der Rekord von 2009 mit 399 geschwommenen Kilometern geknackt werden«. Möglich ist es: Gut 200 Schwimmer machten bisher mit, der Verein hofft dieses Mal auf mehr Teilnehmer. Wer 1000 Meter schwimmt, erhält eine Urkunde.
Die jüngsten Teilnehmer dürfen auf der Wiese zelten. Badleiterin Birgit Düker nimmt Anmeldungen an unter v 0 52 03/35 82.
Westfalenblatt Artikel vom 15.08.2012
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